Eine ärztliche Kollegin rechnete einmal in einem Boulevardmedium vor, dass nur eine Minute Sitzen auf einem kalten Stein bereits für 10 Minuten unser Blut runterkühle und somit Erkältungen begünstigt werden.
Aber: was bringt es dem Burgherrn, die Mauern dicker zu machen, wenn der Eindringling durchs Burgtor kommt? Übersetzt bedeutet dies, dass unsere Erkältungsviren nicht über den Po, der auf einem kalten Stein Platz genommen hat, in den Körper gelangen, sondern über Mund und Nase. Sind hier unsere Schleimhäute trocken und tiefgekühlt, dann ist die Durchblutung reduziert und Keime haben ein leichteres Spiel.Auch die Weisheit, unser Blut würde so schnell runterkühlen, ist fragwürdig. Setzen wir uns auf den kalten Stein, wird sofort die Hautdurchblutung unseres Popos reduziert, so dass wir zunächst kaum Wärme abgeben. Sitzen auf dem kalten Stein macht also eher einen blassen Po.
Wollen wir nun Erkältungen vorbeugen, dann sollten wir auf feuchte und warme Schleimhäute Wert legen. In einem hat die ärztliche Kollegin aber recht: wenn wir lange genug auf dem Kalten Stein sitzen, dann kühlt das Blut wirklich runter. Meist setzt aber zuvor ein ausgiebiges Frieren ein, dass uns schon freiwillig den Platz wechseln lässt.