Um es mal vorweg zu nehmen. Es ist keiner der untersuchten Menschen nach wenigen Tagen erhöhten Milchgenusses tot umgefallen. Die erhöhte Sterblichkeit ist eher ein statistischer Faktor über Jahrzehnte hinweg rückwirkend ermittelt. Die Studie kann damit quasi keine Aussage treffen, da sie nicht zeigen konnte, dass der Milchkonsum beim Menschen für den Schaden verantwortlich ist. Sie konnte auch nicht zeigen, dass bereits kranke Menschen zur Kompensation mehr Milch getrunken haben und der Schaden bereits vor dem Milchkonsum eingetreten ist. Das sind aber die entscheidenden Aussagen.
Auch wenn man den meisten Menschen unterstellt, mehr zu essen als ihr Bedarf ist, so wissen wir doch instinktiv ziemlich genau, was wir jederzeit brauchen. Fehlen uns Elektrolyte? Fehlt uns Fett? Fehlt uns Glucose? Unser Appetit zeigt uns genau, was unser Gehirn und unser Körper wollen. Vielleicht haben die Betroffenen versucht, einen Kalziummangel auszugleichen. Wir wissen es nicht. Die Autoren der Studie aber auch nicht. Daher gehört eine solche Studie eher in den Müll als in ein medizinisches Fachblatt.
Allerdings sollte auch den exzessiven Milchtrinkern klar sein, dass viel nicht immer viel hilft. Und eine Osteoporose lässt sich mit einer alleinigen Kalziumzufuhr sicherlich auch nicht bekämpfen.