Die Welt ist voll von Ratschlägen, was wir essen sollen, wann und wie. Die Weltgesundheitsorganisation hat jüngst unseren täglichen Bedarf an Zucker festgesetzt und dies als Marke für alle Menschen gesetzt.
Bei genauerem Betrachten fragt man sich aber: wie kommen hochdekorierte Mediziner darauf, man könne den Energiebedarf des Menschen pauschalisieren? Oder von außen berechnen? Beim Autofahren wird ja auch nach Strecke und Geschwindigkeit betankt und nicht nach Durchschnittswerten und Fahrzeugtyp.
Schlimm werden diese Vorgaben aber erst dadurch, dass sie zur Grundlage vieler Ernährungsberater und denen, diesich dazu berufen fühlen, werden. Mit einer Penetranz wird auf Übergewichtige eingeprügelt, sie mögen sich doch einfach besser ernähren und etwas bewegen und dann ist das Problem gelöst.
Dankenswerterweise konnte Professor Achim Peters und sein Team von der Uni Lübeck zeigen, dass die Regel, wer mehr Kalorien aufnimmt als er verbrennt, dick wird, nicht mehr als eine Grundschulweisheit ist. Sie ist dümmlich und in der Realität zeigt sich ständig, dass diese Weisheit unserem hochkomplexen Hirn- und Körperstoffwechsel nicht ansatzweise gerecht wird.
Wir sollten uns beim Essen wieder mehr auf unsere Instinkte verlassen, geniessen und auf unseren Appetit vertrauen. Denn Essen ist keine Frage der Disziplin, Essen macht Disziplin erst möglich.